Frühe MINT-Bildung: Unsere Tagungen
Inspirierende Impulse und gute Vernetzung

Einblicke in vergangene Veranstaltungen

Der Dialog zur frühen MINT-Bildung
(München, im Dezember 2018) Austausch, Wissenstransfer, Best practice-Beispiele und vor allem jede Menge Inspiration – das haben Pädagogen, Experten und Bildungspartner beim „Dialog zur frühen MINT-Bildung“ erlebt. Diese Regionaltagung veranstaltete die Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. in Kooperation mit der MINT-Region Münchner Umland. Mit im Boot waren auch weitere Akteure der frühpädagogischen MINT-Bildung, so auch das „Haus der kleinen Forscher“ und „Frühes Forschen“.
Die Veranstaltung ist in der Region momentan einzigartig, betont Mit-Verantwortliche Eva Hinterhuber vom bbw: „Das bbw hat mit dieser Regionaltagung für Experten der frühpädagogischen MINT-Bildung eine innovative und einmalige Austauschplattform geschaffen mit dem ganz klaren Ziel – voneinander zu lernen und durch den Erfahrungs- und Wissensaustausch die Qualität der bestehenden MINT-Bildungsangebote aufrechtzuhalten.“ Und wenn man das erreichen will, da müsse man eben auch über seinen Schatten springen und Konkurrenzinitiativen mit einladen, so Hinterhuber.
Eingeladen waren natürlich auch Experten. Dr. Eva Born-Rauchenecker vom Deutschen Jugendinstitut skizzierte in ihrem Impulsvortrag die Ausgangslage und die Motivation zur frühen MINT-Bildung, die sich zum Beispiel im bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan niederschlägt, aber auch in den vielen externen MINT-Bildungsangeboten sowie in der pädagogischen Ausbildung. Wichtige Handlungsanforderung dabei sei, alle Kinder in ihrer individuellen Auseinandersetzung mit der belebten sowie unbelebten Natur anzuregen, zu begleiten und zu unterstützen. Frühe naturwissenschaftliche Bildung, so Born- Rauchenecker weiter, bedeute in diesem Zusammenhang, den Prozess der Weltaneignung bei Kindern neugierig, vielfältig, anregend und ergebnisoffen zu gestalten und zu begleiten. Dafür brauche es Zeit, professionelle Unterstützung, Begleitung und den Austausch.
Angeregt durch diese Impulse tauschten sich die Teilnehmer/innen dazu aus, wie sich lebendiges und forschendes Lernen umsetzen lässt, wie man Bildungspartner einbinden kann und wie der Nutzen dabei aussieht. Außerdem ging es darum, wie die Teilnehmer/innen Bildungsprozesse kommunizieren, reflektieren und dokumentieren können und wie sich kreative und einfache Ideen zu MINT umsetzen lassen. Interessante Ergebnisse waren unter anderem, dass sich lebendiges und forschendes Lernen in den Kindergarten- bzw. Schulalltag besser integrieren lässt, wenn man räumlich Bildungsgelegenheiten zum selbstständigen Lernen schafft, zum Beispiel in Form einer Bibliothek oder Experimentierwerkstatt. Außerdem sei wichtig, dass die pädagogischen Fachkräfte die Interessen der Kinder „feinfühlig wahrnehmen“ anstatt „Wissen überzustülpen“. Naturwissenschaftliche Fragen der Kinder sollten nicht einfach nur beantwortet werden, besser: Man zeige Zusammenhänge auf, rege Vergleiche an und biete Verknüpfungsmöglichkeiten.
Beim Thema „Bildungspartner“ wurde festgehalten, dass diese – neben Eltern und Unternehmen – auch Senioren (u.a. auch die Großeltern der Kinder), Schulen oder Kindergärten in der Nachbarschaft sein können. Bei gemeinsamen Projekten, Fortbildungen oder Ideenworkshops lassen sich Kooperationen gut etablieren, Synergieeffekte schaffen, Aufgaben aufteilen und so Ressourcen besser nutzen.
Auch die Frage, wie Lernwege und -erfolge sichtbar werden und sich nach außen kommunizieren lassen, wurde diskutiert. Die Teilnehmer/innen haben hier angeregt, die Prozesse in digitalen Bilderrahmen, auf Plakaten oder gemalten Bildern festzuhalten. Außerdem bieten Schülerzeitung, Homepage, Gesprächskreise außerhalb der eigenen Einrichtung sowie Pressetermine eine gute Plattform. Lernerfolge lassen sich dabei wunderbar mit Fotos und Videos transportieren – wenn auch erschwert durch die neue Datenschutzgrundverordnung. Neben den Lernerfolgen sei es auch wichtig, die Niederlagen und Sackgassen zu dokumentieren. Denn diese sind immer Ausgangspunkt und Motivation, um neue Wege auszuprobieren und zu gehen.
Bei der Tagung waren auch Erzieher/innen, Pädagogen/innen und Lehrer/innen dabei, die sich an den bbw-Projekten Es funktioniert?! (Auszeichnung für beispielhafte Projektarbeit im naturwissenschaftlich-technischen Bereich für Kindergärten, Horte und Grundschulen) sowie MINIPHÄNOMENTA in Bayern (Experimentierstationen für Grundschüler/innen) beteiligt haben. Einrichtungen, an denen die Umsetzung dieser bbw-Projekte besonders gut gelungen ist, präsentierten ihre Erfolgskonzepte (s. Infokasten). Die Teilnehmer/innen konnten auch selbst naturwissenschaftliche Fragestellungen erforschen. Das bbw stellte hierzu MINI-PHÄNOMENE vor: kindgerechte Experimente, die sich ganz einfach mit Alltagsgegenständen umsetzen lassen.
„Das Feedback der Teilnehmer/innen war äußerst positiv“, sagt Eva Hinterhuber, die beim bbw für die MINIPHÄNOMENTA in Bayern zuständig ist. „Wir wollen in den nächsten Jahren auf jeden Fall an dieser Tagung anknüpfen und diese auch in anderen MINT-Regionen ermöglichen. Wann und in welcher Form, das müssen wir noch sehen.“ Besonders gut angekommen sind das Brainstorming in den Gesprächsrunden sowie das Kennenlernen der anderen Projekte, so das Fazit von „Es funktioniert?!“-Projektleiterin Ingrid Nolting. „Alle haben viele Anregungen und Ideen mit nach Hause und in ihre Einrichtungen genommen – und damit hat die Tagung ihr Ziel erreicht.“
Hier nochmal das Programm zum Nachlesen!

Nach den Sommerferien zeichnete sich immer deutlicher ab, dass unser regionaler Dialog nicht als Präsenzveranstaltung an der Uni Augsburg stattfinden kann. Doch wie kann man eine Veranstaltung digital umsetzen, die den persönlichen Austausch als Grundlage hat? Das Team der MINT-Region A3 an der Uni Augsburg, Frau Dr. Menner und Frau Burger, hatten die Lösung für uns.
Nach einer kurzen Vorstellung des Videokonferenzsystems „Zoom“ und den methodischen, digitalen Möglichkeiten innerhalb dieser Plattform, waren wir begeistert. Schnell entwickelten wir einen ersten Programmablauf und passten ursprünglich geplante Inhalte an das digitale Format an. Die erneute Teilnehmer*innen-Akquise war erfolgreich. Gemeinsam mit MINT-Managerinnen und MINT-Koordinatorinnen aus ganz Bayern, Vertreter*innen aus Bildungseinrichtungen- und Instituten (Hochschule, Universität, Fachakademie, Grundschule und Kitas, IFP und IJF) und weiteren MINT-Akteur*innen konnten wir am 22.10.2020 den ersten digitalen Regionalen Dialog umsetzen.
Wir starteten mit der Vorstellung unseres neuen Teams zur Frühe MINT-Bildung, unserer Philosophie und unserer Projekte Es funktioniert ?! und MINIPHÄNOMENTA in Bayern. In der anschließenden virtuellen Kaffeepause kam es zu sehr interessanten Gesprächen. Der darauf folgende Impulsvortrag von Herrn Prof. Dr. Stummbaum, Lehrstuhl für Angewandte Geistes- und Naturwissenschaften, Hochschule Augsburg, inspirierte und animierte zu „MINT neu denken“. Anstatt beim World-Cafè auf Brown-Paper auf Tischen zu schreiben, wurde dann in Break-out-Rooms auf Jamboards zu aktuellen Fragen, wie zum Beispiel „Kann forschendes Lernen mit digitalen Medien funktionieren?“ oder: „Welche Konzepte lassen sich in Zeiten der Corona-Pandemie gut umsetzen?“, Wissen zusammengetragen.
Ein weiterer Höhepunkt war das gemeinsame Forschergespräch, in das uns Eva Hinterhuber aus dem Projektteam der MINIPHÄNOMENTA theoretisch einwies und anschließend praktisch mit den Teilnehmer*innen durchführte. Dazu hatte jede*r im Vorfeld eine Materialliste für ein kleines Experiment erhalten, das nun zusammen erforscht wurde. Zum Abschluss fand anhand kurzer, digitaler Projektvorstellungen auch ein „Marktplatz“ von empfehlenswerten Angeboten von MINT-Akteure in Schwaben statt. Alles in allem ein sehr gelungener, abwechslungsreicher, digitaler Tag!
Hier das Programm zum Nachlesen.

Der digitale Dialog zur frühen MINT-Bildung
Nachdem Corona uns letztes Jahr kurzfristig gezwungen hat, von Präsenz auf digital zu wechseln, war dieses Jahr von Anfang an klar: wir setzen auf eine digitale Veranstaltung und laden dazu nicht nur regional, sondern bayernweit für den 22./23. September 2021 ein.
Und es hat toll geklappt! Unser Fokus lag auch wie sonst auf Austausch und Netzwerken unter den Teilnehmer*innen, was wir dieses Mal durch digitale World-Cafés, großer Diskussion im Plenum und verschiedenen virtuellen Kaffeepausen mit bunt zusammengewürfelten Gesprächspartner*innen geschafft haben. Gemeinsam diskutierten Erzieher*innen, Grundschullehrkräfte und MINT-Multiplikator*innen zu Themen wie
- Was bedeutet BNE für mich persönlich und für die frühe MINT-Bildung allgemein?
- Wo wird in meinem Berufsalltag schon BNE umgesetzt und was braucht es noch dringend für eine gute Umsetzung?
Außerdem fesselte uns ein Vortrag zum Thema „Miteinander reden. Weiter denken. Gemeinsam handeln. Nachhaltigkeit in Bildungsprozessen am Beispiel der „BNE-Box“ (www.bne-box.de).
Anschließend gab es Anregungen für die Praxis in folgenden Workshops:
- Nachhaltigkeit in meinem Tetrapack – einfache digitale Aufbereitung von spielendem Forschen im BNE-Kontext, DLR School Lab Universität Augsburg
- DigiMINTKids – hier wird Zukunft gemeinsam gestaltet, DigiMINTKids
- Innovative Unterrichtsbeispiele von Lehrkräften für Lehrkräfte, Science on Stage e. V.
- Praxis lernt von Praxis: Vorstellung einer ko-konstruktiv gestalteten Projektarbeit, Montessori-Kinderhaus St. Franziskus
- Forschergespräch – in Theorie und Praxis, bbw e.V.
Hier ein Einblick in das vollständige Programm.


Fortbildung "Impulse zu BNE + MINT" im Deutschen Museum
Zu unserem Schwerpunktthema in diesem Jahr „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ veranstalteten wir, die Frühe MINT-Bildung bei TEZBA, am 19.Oktober 2021 gemeinsam mit dem Deutschen Museum und BIOTOPIA eine ganztägige Präsenz-Fortbildung im Deutschen Museum.
Eingeladen waren alle Pädagog*innen und Lehrkräfte aus Kita, Grundschule und Fachakademien aus ganz Bayern.
Nach Prüfung der Einhaltung der 3-G-Regel im Museumshof, ging es für alle Beteiligten im großen Ehrensaal mit einer Begrüßung und einer Vorstellung unserer non-formalen Bildungsangebote los: Das bbw e.V. und die Bildungsinitiative Technik-Zukunft in Bayern 4.0 wurden von Ingrid Nolting vorgestellt. Über Angebote des Deutschen Museums für Kita- und Schulkinder und ihren Pädagog*innen informierte Irina Fritz. Das Programm von BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern präsentierte Dr. Martina Bryce.
Anschließend folgte ein Impulsvortrag von Ingrid Nolting zu folgenden Grundfragen: „Wie sieht es mit den Inhalten einer frühen MINT-Bildung aus, wenn das gemeinsame Ziel eine nachhaltige Entwicklung ist? Sind wir schon auf dem „richtigen“ Weg? Wie sollte eine (frühe) MINT-Bildung im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung umgesetzt werden?“
Mit diesem theoretischen Input starteten die Teilnehmer*innen nach der Kaffeepause in ihre gewählten Workshops. Zu 4 unterschiedlichen Themen gab es Impulse zu MINT im Kontext BNE, von denen die Teilnehmer*innen insgesamt drei auswählen konnten.
Dr. Martina Bryce von BIOTOPIA lud die Teilnehmer*innen bei ihrem Workshop ein, kleine Biotope in Gurkengläsern zum Mitnehmen zu gestalten. Gemeinsam wurde dabei zu Fragen wie: „Welche Kreisläufe sorgen dafür, dass der Garten in der Isolation überleben kann?, „Unter welchen Bedingungen stellt sich Stabilität ein?“, „Was ist Klima?“, „Was ist unsere Verantwortung?“, reflektiert und insgesamt überlegt, wie dieses forschende und entdeckende Lernen z.B. auch im Unterricht gelebt werden kann.
Beim Workshop „ Zeigt her Eure Hände!“ von Dr. Anka Müller (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Museum) ging es um (unter) die Haut. Die Teilnehmenden überlegten gemeinsam, welche Funktionen die Haut überhaupt hat und was sie alles kann. Und warum es so wichtig für unsere Gesundheit ist, sie sauber zu halten und zu pflegen. In einer UV-Licht-Kammer konnte dann jeder sehen, ob er sich die Hände richtig sauber gewaschen hat und anschließend mit Hilfe eines Dermatoskop seine Hautfeuchte bestimmen.
Im Workshop von Irina Fritz (Museumspädagogin im Deutschen Museum) bekamen die Teilnehmenden einen Einblick in ein Schulklassenprogramm zu Formen der Energiegewinnung, wie Muskelkraft, Sonne-, Wind-, und Wasserkraft, in den entsprechenden Ausstellungsräumen des Museums und Ideen an die Hand, wie den Fragen der Kinder zu solchen Themen gemeinsam nachgegangen werden kann.
Eva Hinterhuber (Frühe MINT-Bildung und Projektleiterin der MINIPHÄNOMENTA in Bayern im bbw e.V.) lud die Teilnehmenden bei ihrem Workshop zu einem Forschergespräch anhand von großen und kleinen Phänomenen ein. Die Phänomene werden bei dieser Gesprächsführung nicht erklärt, sondern jeder soll seine Fragen und Vermutungen äußern, um dann gemeinsam die Antworten zu finden. Es ist eine Methode, um die Kinder beim selbstgesteuerten freien Forschen zu unterstützen und sich als Lernbegleiter*in erfahren zu können.
Ein spannender und schöner Fortbildungstag im Deutschen Museum mit anschließender Möglichkeit, noch bis Museumsschluss dort zu verweilen, ging zu Ende. Die guten Impulse, die leckeren Falafeln zum Mittagessen und auch die Freude darüber, sich mal wieder in „echt“ austauschen und treffen zu können, zeichnete vielen ein Lächeln ins Gesicht.
Hier nochmal ein Einblick in das vollständige Programm.


Dezember 2022 im Kunststoffzentrum in Würzburg (SKZ): Fortbildung "Kunststoff- ein nachhaltiger Werk- und Wertstoff?"
Alle päd. Fach- und Grundschullehrkräfte aus Bayern waren zu dieser ganztägigen Fortbildung im Kunststoffzentrum in Würzburg eingeladen.
Los ging es mit einem spannenden Impulsvortrag zum Thema und einer anschließenden Hausführung durch das Extrusionstechnikum mit Recyclinganlage und 3-D-Druckmaschinen.
Im Workshop "Forschergespräche führen" bekamen die Teilnehmenden Einblicke in die Methodik und Didaktik, wie das Forschen und Entdecken mit Kindern in der Rolle als Bildungsbegleiter*in funktionieren kann. Eine Herangehensweise, mit der auch die im folgenden Workshop vorgestellten Experimente aus "Kunos cooler Kunststoffkiste" gemeinsam mit den Kindern durchgeführt und so auch die verschiedenen Arten und Eigenschaften von Kunststoffen entdeckt werden können.
Im Kontext Nachhaltigkeit durfte der wichtigste Aspekt: "Wie gehen wir mit Kunstoffen im Alltag um?" nicht fehlen und so rundete der Workshop der Umweltstation Würzburg mit einem "Stationenlernen" rund um unseren Kunstoffkonsum und eindrücklichen 6-R-Regeln zum nachhaltigen Umgang mit diesem Werk- und Wertstoff, diesen spannenden inhaltsreichen Tag, ab.
Mit vielen Erkenntissen über Zusammenhänge und spannenden Einblicken in eine (nachhaltige) Welt der Kunstsoffe, ging für alle Beteiligten dieser Tag zu Ende.
Hier nochmal das Programm zum Nachlesen!



