Ausgezeichnete MINT-Bildungserlebnisreisen 2024
Im Juni 2024 wurden insgesamt sieben MINT-Bildungserlebnisreisen von Es funktioniert?! ausgezeichnet. Darunter befinden sich Projekte von vier KiTas, einem Hort und zwei Grundschulen. Jede Bildungsreise basiert auf Fragen aus Kindermund und entwickelte sich selbstgesteuert weiter. In den Projekten zeigte sich ein beispielhaftes forschendes, entdeckendes und soziales Lernen, das hervorragend von den Pädagoginnen und Pädagogen bzw. Lehrkräften begleitet und von Bildungspartnern unterstützt wurde.
Lesen Sie mehr zu den einzelnen MINT-Bildungserlebnisreisen. Weitere Infos, auch zum Projekt Es funktoniert?! finden Sie hier !
46 Schülerinnen und Schüler des Schülerhorts in Randersacker beschäftigten sich acht Monate lang intensiv mit Papier. Sie setzten sich ein tolles Ziel – den achtsamen und nachhaltigen Umgang mit Papier. Und sie erforschten das Thema mit all ihren Sinnen, voller Kreativität und Forschergeist. Viele Aktionen wurden gestartet: So wünschten sich die Kinder etwa, aus altem Papier neues Papier herzustellen. Dazu sammelten sie eifrig Altpapier und führten - unterstützt von zwei älteren Geschwistern - eine Papierschöpfaktion durch. Die Kinder besuchten außerdem den Botanischen Garten in Würzburg, um dort Pflanzen zu entdecken, aus denen man Papier machen kann. Großes Erstaunen machte sich breit, als sie dort von einer Expertin erfuhren, dass Papier aus dem dreieckigen Stängel und dem Zellmaterial der Pflanze, und nicht aus den Blättern gewonnen wird...
Drei Monate gingen 20 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kist einer spannenden MINT-Frage nach , stellten Vermutungen an, überprüften diese in Experimenten und machten dabei ko-konstruktiv viele Entdeckungen. Die Kinder experimentierten mit verschiedenen Materialien, wie Alufolie, Stoff, Filz und Zeitungspapier, die um die Eiskunstwerke gewickelt wurden. Besonders erstaunte sie dabei: Filz hält das Eis am längsten kühl! Und sie erkannten in weiteren Versuchen, dass der Abstand zu einer Wärmequelle eine große Rolle spielt. Vor dem Hintergrund dieser Forschungen konnten die Kinder so Antworten auf ihre Ausgangsfrage finden.
25 Schülerinnen und Schüler der Grundschule am Bauhausplatz in München machten sich auf eine fünfwöchige Bildungsreise, um ihrer Frage auf den Grund zu gehen. Die Kinder recherchierten im Internet, holten sich Fachwissen in Experteninterviews, tauschten sich immer wieder in der Klasse aus und dokumentierten ihre Ergebnisse in einem selbstproduzierten Video.
Nach einer ersten Informationssammlung im Internet wurde den Kindern schnell klar: Virtuelles Wasser befindet sich vor allem in Büchern, technischen Geräten, in Nahrungsmitteln und im Gebäude selbst. In Kleingruppen setzten sie ihre Recherche vor Ort fort und befragten die Mitarbeitenden der Mensa, die Schulleitung und einen Bauleiter. Die eigenen Schulbücher im Klassenzimmer wurden gezählt und auf die gesamte Schule hochgerechnet. Die große Zahl, die dabei herauskam, schockierte die Kinder. Es regte sie zu einer weiteren Frage an, nämlich: „Wie kann man Wasser einsparen, um den Verbrauch senken?“
Eine Gruppe machte sich für die Dokumentation des Projekts stark. Komplett in eigener Regie schrieben sie ein Drehbuch, machten mit einem Tablet Videoaufnahmen und schnitten diese anschließend zu einem kleinen Film.
Sechs Kinder zwischen drei und vier Jahren, waren vier Monate lang im Kinderhaus Don Bosco in Unterscheißheim auf Erkundungstour.
Erst einmal mussten mehr Informationen her. Sie recherchierten in Büchern und sahen sich eine Wissenssendung über Spinnen an. Ausgerüstet mit Lupe und Tablet gingen sie in Haus, Garten und Park auf Safari. Echte Spinnen sollten gefunden und fotografiert werden.
Auch Experimente zur Haftung von Stoffen (z.B. Adhäsionskräfte) führte das kleine Team durch: "Wasser klebt?!" Für die Untersuchung: „Was haftet besser?“, wurde die Rutschfläche der kleinen Holzrutsche mit unterschiedlichen Materialien, wie Frischhaltefolie und Schmirgelpapier, ausstaffiert. Die Kinder ließen dort verschiedene Bälle herunterkullern und beobachteten das Rollverhalten genau. Schnell wurde erkannt: Der „haarige“ Ball rollt bei „piksigem“ Papier nicht so schnell herunter.
Das Spinnenprojekt ist noch nicht zu Ende: Die Kinder wollen als nächstes im Garten Netze aus verschiedenen Materialien bauen und die Stabilität testen.
Eine kleine, altersgemischte Gruppe von 16 Kindern aus dem AWO-Kinderhaus Drei Linden in Schrobenhausen, hat zusammen mit ihrer Erzieherin eine spannende, fünfmonatige Bildungsreise angetreten.
Zunächst diskutierten die Kinder, sammelten Ideen und stellten Theorien auf. Auch die ganz Kleinen, die Drei- bis Vierjährigen, ließen sich auf das Thema ein und blieben konzentriert bei der Sache. Ausgehend von der Anfangsfrage wurden immer wieder neue Richtungen eingeschlagen: vom eigenen Papier per Hand schöpfen bis hin zur industriellen Produktion in der Papierfabrik, von der Frage, was die Menschen vor dem Papier benutzten bis hin zum Papier sparen. Infos recherchierten die Kinder in Medien, wie Büchern und Internet, und sie befragten Eltern, Geschwister und Großeltern. Auch Experimente wurden umgesetzt: So mischten die Kinder einen „Papierbrei“ an, erkundeten ihn mit allen Sinnen und versuchten auch, daraus unterschiedlich dickes Papier, z.B. einen Karton, herzustellen. Das MINT-Projekt ist noch nicht zu Ende - ein Besuch der nahe gelegenen Papierfabrik im Sommer steht noch aus …
Bei 20 Kindern der Kita Minikinderhaus in Garching bei München, drehte sich sechs Monate lang alles um das Thema Hitze.
Zuerst versuchten die Kinder herauszufinden, was man überhaupt , wenn man es heiß macht„ gießen“ kann. Das wurde mit verschiedenen Materialien getestet, und mit Zinn, Holz, Papier, Plastik, etc. experimentiert. Bei diesen Experimenten stießen die Kinder auf weitere interessante Aspekte, zum Beispiel, wie heiß die Asche ist, die beim Verbrennen entsteht. Die Kinder fragten, sich wie Hitze am besten gemessen werden könnte und ein Infrarotthermometer löste ein wahres Messfieber aus. Noch viele weitere Erlebnisse auf ihrer Reise begeisterten die Kinder: das Basteln eines eigenen Thermometers, die Gestaltung einer Zeitung mit all ihren gemachten Erfahrungen und ein Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr, die ihnen ihre Wärmebildkamera vorstellte...
13 Kinder experimentierten in der kath. KiTa St. Walburga in Lintach drei Monate lang an ihrer MINT-Frage.
Die Kinder stellten z.B. folgende Überlegungen an: „Wenn ich helle Lebensmittel wie Mehl, Butter, Zucker und Milch mit einer dunklen Zutat wie Kakao mische – was passiert dann?“ „Wie viel Kakao brauche ich, um den Teig dunkel zu machen?“ Die Kinder stellten fest: die dunkle Zutat macht, auch wenn nur wenig davon benutzt wird, den Teig ganz dunkel. Anschließend wurde dieser Versuch mit weiteren Materialien variiert, nämlich Wasser, Erde, Fingermalfarben und Salz. Die Kinder kamen auf vielfältige Erkenntnisse: Das Salz hat sich aufgelöst und das Wasser ist Wasser geblieben, aber salzig geworden. Die Erde wird nicht hell, wenn wir sie mit Wasser mischen … ein richtiger Forschungsprozess war hier in Gang gekommen!