"Nicht bewahren und nicht belehren!"

Im Mittelpunkt steht das Kind und seine Entwicklungsbedürfnisse, die nichts damit zu tun haben sollten, Lerninhalte spielerisch an die Kinder heranzutragen. Wichtig ist, den Kindern Raum und Zeit zu geben, um sich entwickeln, bilden zu können. Die Erwachsenen haben dabei nicht die Aufgabe, ein kindgerechtes Erleben zu ermöglichen, sondern gemeinsam mit den Kindern zu erleben und zu ermöglichen. Das sind Kernaussagen von Wilhelm August Fröbel. Worte, die  einem nicht vorkommen, als ob sie aus dem vorletzten Jahrhundert stammen.

Friedrich Wilhelm August Fröbel ist am 21. April 1782 in Thüringen geboren.
1840 gründete er den 1. Kindergarten der Welt - mit einer Pädagogik, die immer noch zukunftsweisend ist.

Besonders in diesen Zeiten des Wandels sollte uns die Notwendigkeit und Unausweichlichkeit dieser Art des Lehrens und des Lernens, die nicht nur der Reformpädagoge Fröbel formuliert und gelebt hat, bewusst werden. In einer Welt der Ressourcenverknappung, des Klimawandels, der Verlust an Biodiversität, der Epi- bzw. Pandemien – Extreme und Komplexitäten, die durch unsere Art zu Leben verursacht wurden und werden und unsere Existenz gefährden, können wir nicht mehr mit unserer linearen Denkstrategie (mit)-gestalten und Lösungen finden. Vor allem können wir uns nicht mehr auf dieser Denkweise ausruhen und  meinen, vorausschauend wissen zu können, in welchen Bereichen unsere Kindern gefördert und welche  (Lern) - Inhalte für sie wichtig sein werden,  damit sie ein gutes Leben in der Zukunft haben.
Was wir machen können, ist, sie  konsequent  auf ihrem Weg  begleiten, sie auf Augenhöhe in den Kompetenzen unterstützen, die ihnen helfen werden, mit komplexen Systemen umzugehen, mit Unvollständigkeit klarzukommen  und Lösungen mit Konsequenzen  zu finden. Und das funktioniert nur, wenn wir Ihnen nicht den für uns vermeintlich „richtigen“ Weg vorgeben.

Fröbel würde sich bestimmt glücklich schätzen, wenn wir, 181 Jahre nach der Gründung des 1. Kindergartens,  diesen Weg gemeinsam einschlagen. Ein schöneres (Geburtstags)-geschenk könnten wir  ihm und uns nicht machen ;-)