game groupIT Erfahrungsbericht
game groupIT: Schüler/innen entwickelten Computerspiele im Klassenzimmer - ein Erfahrungsbericht
Online-Spiele haben häufig ein viel zu schlechtes Image. Dabei werden Spiele inzwischen auch für (Weiter-)Bildungszwecke entwickelt oder sind in Ausbildungswerkstätten und bei Produktentwicklern im Einsatz. Wir haben uns vor zwei Jahren des Themas „Gaming“ und dessen Implementierung an Schulen angenommen. Beim Projekt game groupIT entwickeln Schüler/innen Spiele. Sie lernen dabei Berufe der Game-Branche sowie die entsprechenden Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten kennen.
game groupIT ist jedoch mehr als reine Berufsorientierung. „Die Game-Entwicklung fördert problemlösendes Denken im Rahmen des Unterrichts“, erklärt Andrea Filler, die beim bbw für game groupIT verantwortlich ist. Zudem werden die Jugendlichen beim Entwickeln stärker intrinsisch motiviert. Das heißt: „Die Schüler/innen, die mitmachen, machen das einfach gern. Sie haben Spaß daran, sehen das, was sie tun, als sinnvoll und herausfordernd an. Das ist für viele Jugendliche eine wertvolle Erfahrung.“
Lehrer/innen, die das Thema Spielentwicklung an der Schule etablieren wollen, finden im Rahmen von game groupIT ein zur Umsetzung fertiges Konzept. Sie müssen dafür nicht unbedingt Spielaffinität mitbringen oder Ahnung von Spielentwicklung haben. Vielmehr kommt der fachliche und technische Input von Gamern und Medienpädagogen direkt. Diese kommen an die Schule und haben auch das technische Equipment mit im Gepäck. Die Schule stellt lediglich die Räumlichkeiten, PCs und WLAN zur Verfügung.
Schulen, die game groupIT bisher absolviert haben, haben das in zwei Formaten gemacht: entweder als Wahlfach (u.a. Helen-Keller-Realschule in Oberföhring, Luitpoldgymnasium in München) oder – erstmalig im letzten Schuljahr – im Rahmen eines P-Seminars (Johannes-Scharrer-Gymnasium in Nürnberg, Gymnasium Christian Ernestinum in Bayreuth). „Auch die neue Form als P-Seminar hat sich sehr bewährt“, sagt Andrea Filler. „Anfang Oktober haben 22 Schüler/innen elf fertige Spiele bei einer feierlichen Abschlussveranstaltung in Nürnberg präsentiert.“
Die Schüler/innen haben innerhalb des P-Seminars projektplanerische, gestalterische und technische Prozesse durchlaufen. Die einzelnen Meilensteine dabei waren zum Beispiel: Entwicklung und Einreichung des Spielkonzepts inklusive USP, Erstellung einer Alpha-Version mit vertieften Spiel-Mechaniken, die noch nicht alle richtig funktionieren müssen sowie einer Beta Version mit allen Leveln, Sound-Effekten und Grafiken.
Das Projekt wird in diesem Schuljahr nicht angeboten. Sie können sich jedoch jederzeit bei Fragen an uns wenden.